Zwischen Steinach und Wilder Rodach

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Zwischen Steinach und Wilder Rodach

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Tour

Der Frankenwald ist ein 200 Kilometer langer Gebirgszug im Nordosten von Franken, kleine Teile reichen bis nach Thüringen. Der höchste Gipfel mit knapp 800 Metern ist der Döbraberg. Vor der Wiedervereinigung war das Mittelgebirge Zonenrandgebiet und damit weit ab vom Schuss. Hof kam sogar in den Ruf, Bayrisch Sibirien zu sein, der Grund dafür waren wohl die häufigen Strafversetzungen unliebsamer Beamter in die Stadt am östlichen Rand des Frankenwalds. Die Gegend ist dünn besiedelt, die Winter sind streng, Massentourismus gibt es hier nicht. Am ehesten bekannt bei Wanderern ist der Rennsteig, der in den westlichen Frankenwald führt, außerdem die Wilde Rodach mit den populären Floßfahrten und das Steinachtal mit der romantischen Steinachklamm. Der Frankenwald ist ideal zum Biken, wenn man gerne über von Mischwald bedeckte Hügel und durch weite Felder tourt. Die Anstiege sind teils knackig, und die Höhenmeter summieren sich rasch. Die Landschaft ist abwechslungsreich und einfach wunderschön.

Blick nach Süden in die Ebene von Stadtsteinach

Blick nach Süden in die Ebene von Stadtsteinach

Die Tour startet in Stadtsteinach am Ende der Hammergrundstraße an der Brücke über den Mühlbach. Auf Schotterwegen und kleinen Sträßchen geht es hinauf in den Stadtteil Hochofen, dort vorbei am Jugenddorf Salem und dann auf Schotter rund um den Ringwall Grünburg und ins Tal des Schindelbachs. Nach 2,5 Kilometern trifft man auf eine Landstraße, auf die man rechts abbiegt und nach 200 Metern links den steilen Waldanstieg auf den Käferstein bewältigt (Markierung MTB 6; an dieser Markierung kann man sich auf weiten Teilen der Tour orientieren). Auf der Anhöhe nach einer Rechtskurve nun über freies Feld weiter aufwärts nach Vorderreuth pedalieren.

In Vorderreuth am Wegkreuz links gute 2 Kilometer dem geschotterten Radweg mit den Markierungen KU35 und KU55 Richtung Schwand folgen. Hier oben hat man einen weiten Blick nach Süden in die Ebene von Stadtsteinach.

Am Wegkreuz nicht rechts nach Schwand abbiegen, sondern geradeaus nach Deckenreuth. Noch vor der Siedlung geht es auf Asphalt in einer weiten Linksbiegung geht es auf Asphalt in einer weiten Linkskurv steil bergab nach Wartenfels. Im Ort kann man sich am Kirchturm orientieren, der Weg führt an der Kirche vorbei und nach 500 Metern am Friedhof außerhalb des Orts scharf rechts auf einen Wiesenpfad. Dieser streift noch einmal die Häuser ganz oben am Hang von Wartenfels und mündet nach einem Kilometer in eine Landstraße, auf die man links und nach 250 Metern wieder rechts auf die schmale Straße Richtung Daigmühle/Teichmühle abbiegt. Auf diesem Weg (Markierung MTB 6), der bald zu einer Schotterpiste wird, geht es zunächst bergab und hinter Daigmühle 100 Höhenmeter bergauf bis nach Reichbach.

Zwischen Presseck und Premeusel

Zwischen Presseck und Premeusel

In der Ortsmitte von Reichenbach an der Kreuzung bei der Kirche den Schotterweg zwischen den Häusern und dann über freies Feld nehmen. Nach 500 Metern am Wegkreuz rechts abbiegen (MTB 6) und die waldige Abfahrt in das Tal des Köstenbachs genießen. An der Straßenkreuzung rechts auf die Asphaltstraße und nach 1,5 Kilometern links auf den Nortwaldweg (“N”) Richtung Presseck abbiegen, der parallel zur Straße verläuft, und diese nach einem Kilometer wieder kreuzt. Der N-Weg bietet einige knackige Anstiege, knapp 2 Kilometer vor Presseck signalisiert ein Umleitungsschild für den Nortwaldweg allerdings, dass man den letzten Anstieg bis Presseck auf der zum Glück wenig befahrenen Asphaltstraße zurücklegen muss.

Im Steinachtal

Im Steinachtal

Der Markt Presseck liegt auf einer Höhe von 642 Metern und schmiegt sich an den Westhang des Pressecker Knocks. Die Landschaft ist idyllisch, man kann sich gar nicht sattsehen an der lieblichen Hügellandschaft rund um Presseck. Der Ort selbst wirkt bei der Durchfahrt angesichts des Leerstands vieler Häuser etwas bedrückend, das mag auch daran liegen, dass wir an einem Sonntagmittag dort waren, wenn kaum Menschen auf der Straße sind. Zum Glück gibt es den Pressecker Hof. Hier ist am Sonntag Betrieb, und man bekommt gute fränkische Hausmannskost. Eine sehr willkommene Einkehrgelegenheit, nachdem mehr als die Hälfte der Tour absolviert ist.

Die Tour verläuft quer durch Presseck. Man verlässt den Ort auf dem Weg Richtung Premeusel, der mit der Markierung MTB 6 gekennzeichnet ist. Ab hier ist die Tour eine reine Genussfahrt, denn hier entfaltet der südliche Frankenwald seine ganze hügelige Schönheit. Feldwege und Passagen durch Mischwald wechseln sich ab, schließlich geht es steil bergab nach Wildenstein und noch ein Stück weiter, bis man in die Steinachklamm eintaucht. Die letzten 6 Kilometer der Tour kann man das Bike rollen lassen und sich beim Fahren an den unzähligen Schattierungen von Grün und der Felsromantik der Steinachklamm berauschen. In sanftem Gefälle folgt der Schotterweg den Windungen der Unteren Steinach.

Auf dem Weg liegen noch weitere Highlights. Am Ende der Abfahrt durch die Klamm, etwa 4,5 Kilometer hinter Wildenstein, trifft man auf die Waldschänke. Die Gaststätte liegt im Stadtsteinacher Ortsteil Oberhammer. Diesen Umstand haben die Eigentümer genutzt, um Wanderern und Bikern mit großen Lettern auf der Fassade anzukündigen, dass ihr Wirtshaus „der Oberhammer“ ist. Zu Recht, denn der originelle Biergarten liegt mitten im Grünen und in absoluter Traumlage direkt am Fluss. Der ideale Ort für einen Absacker kurz vor Tourende.

 
 

Um die Tour fortzusetzen, überquert man den Parkplatz der Waldschänke und dann auf einer kleinen Brücke die Steinach. Auf einem steil ansteigenden Waldpfad muss man noch einmal alles aus den Waden herausholen. Nach 300 Metern ist die Quälerei aber schon wieder vorbei, und man steht vor der Burgruine Nordeck, die vor rund 1.000 Jahren erbaut und Anfang des 16. Jahrhunderts im Bauernkrieg vollständig zerstört und aufgegeben wurde. Sie liegt mitten im Wald auf einem Sporn unterhalb des 500 Meter hohen Hohelaß, deshalb hat man hier keine Fernsicht. Für Burgliebhaber lohnt sich eine Besichtigung aber allemal. Zu sehen sind die Reste eines Wohnturms, des Kerkers und einige Grundmauern.

An der Ruine führt ein Forstweg vorbei, auf den man rechts abbiegt und auf ihm den letzten Kilometer der Tour bis Stadtsteinach zurücklegt.

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