Waldrunde über Ramsenthal nach Theta

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Waldrunde nach Ramsenthal und Theta

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Tour

Eine Tour mit Gegensätzen. Auf ausgedehnten Waldtrails kommt man richtig in Flow, auf dem Weg liegen aber auch ein trostloser Schrottplatz und eine berghohe Reststoffdeponie, die zu umfahren ist. Ach ja, und die 500 Meter lange Schiebestrecke (100 Höhenmeter) auf einem Waldpfad die Tierleite bei Ramsenthal hinauf bringen einen ziemlich ins Schwitzen. Aber der Trailspaß wiegt jeden Schweißtropfen wieder auf, garantiert.

Pflanzgarten der Bayerischen Staatsforsten mitten im Forst von Sankt Georgen

Pflanzgarten der Bayerischen Staatsforsten mitten im Forst von Sankt Georgen

Die Tour beginnt in Bayreuth auf dem Parkplatz des Festspielhauses auf dem Grünen Hügel. Nach kurzer Auffahrt auf der Straße geht es auf Schotter weiter bergauf Richtung Hohe Warte. Gleich nach einem Spielplatz, noch bevor man den höchsten Punkt der Anhöhe erreicht hat, biegt ein Pfad rechts ab und führt mitten hinein in den Sankt Georgener Forst (1). Der Trail schlängelt sich auf mehr als 3 Kilometern Länge (!) über die Schupfenschlaghöhe (3) oberhalb von Bindlach und durch den Wald bis kurz vor Röthelbach. Der Flow wird nur durch die Überquerung von zwei wenig befahrenen Straßen und einem Schotterstück auf dem Nordweg (“N”) (4) unterbrochen. Nadelbedeckter Waldboden dämpft das Rasseln der Kette, Pinienzapfen ploppen unter den Reifen, hin und wieder ein paar Kurbelumdrehungen, sanftes Gefälle, schöner gehts kaum. Ein Farbtupfer in den warmen Monaten ist der Pflanzgarten der Bayerischen Staatsforsten, den man auf diesem Trail passiert.

Röthelbach ist ein kleines Paradies.

Röthelbach ist ein kleines Paradies.

Bei ein paar weniger schönen Scheunen oberhalb von Röthelbach (5) kommt der Trail wieder aus dem Wald heraus. Betreten-Verboten-Schilder, ausgediente Waschmaschinen und Metallschrott lassen einen kräftig in die Pedale treten und das kurze Stück hinter sich bringen. Nach 300 Metern rollt man durch Röthelbach, das nur aus wenigen Häusern besteht. Die Menschen leben dort anscheinend so gern, dass sie ihren Ort zum Paradies erklärt haben, das man schon nach wenigen Metern wieder verlassen muss (6). Auf Asphalt und Schotter geht es 2,5 Kilometer weiter bergab erst nach Zettlitz (7) und dann nach Ramsenthal. In Ramsenthal (8) über die Bahngleise und auf der Alten Bahnhofstraße 300 Meter bergauf, bis die Straße eine Kurve macht. Ab hier dem Wegweiser zum Wolkenbrunnen (9) folgen. Der Weg wird nach wenigen Metern zum Pfad, und die Steigung zwingt einen bald dazu, abzusteigen und das Rad zu schieben. Der Pfad ist schmal und die Steigung einigermaßen schweißtreibend. (Alternativ kann man die Asphaltstraße “Im Gehaig” nehmen, die am Ende in den Nordweg (“N”) mündet, und auf diesem links weiter, bis er wieder auf die Tour trifft; ist ein Umweg von ca. 1,5 Kilometern.) Beim Wolkenbrunnen (10) sollte man auf jeden Fall kurz vorbeischauen, egal welche Route man nimmt. Unfassbar, dass diese Wasserstelle bis Ende der 1960er Jahre die einzige Wasserquelle für die Bewohner der Höfe von Oberaltenreuth war, die das Wasser mit Holzfässern von dort holen mussten.

Der Wolkenbrunnen heißt so, weil an der Anhöhe der Tierleite oft die Wolken hängenbleiben und für schlechtes Wetter sorgen.

Der Wolkenbrunnen heißt so, weil an der Anhöhe der Tierleite oft die Wolken hängenbleiben und für schlechtes Wetter sorgen.

Gedenktafeln zu Ehren des verlorenen Kindes mit Playmobil-Arbeiter.

Gedenktafeln zu Ehren des verlorenen Kindes mit Playmobil-Arbeiter.

Oben auf Anhöhe der Tierleite trifft man bald auf einen Karrenweg, der zum Gedenkstein des „verlorenen Kindes“ führt (11, 12). Tatsächlich fühlt man sich hier etwas verloren oder zumindest verlassen, denn auf der Tierleite ist es sehr einsam und still, wenn man von den klagenden Motorengeräuschen auf der nahen A70 absieht. Der Gedenkstein ist so wenig ansehnlich, dass ein vorbeikommendes Kind Mitleid hatte und ein Playmobilmännchen auf Tafel mit der Inschrift zurückgelassen hat, das Wanderer und Biker mit ausgebreiteten Armen empfängt. Dafür macht der Pfad umso mehr Spaß, der auf einer Länge von rund 2 Kilometern dem Kamm der Tierleite folgt, bis er auf einen Schotterweg trifft, der links bergab nach Hettersreuth führt (13). Dort biegt man beim Wegweiser links auf den Radweg Richtung Sandreuth und Ramsenthal ab. Dem Radweg 1,2 Kilometer bis Sandreuth folgen, dann rechts durch die Unterführung (14) und weiter auf Asphalt Richtung Schaitz.

In der Rechtskurve die Straße verlassen und auf Schotter bergauf zur Reststoffdeponie fahren (15). Schon auf der Karte war zu sehen, welche Ausmaße die Deponie hat. Naja, es gibt wirklich Schöneres, andererseits sind die Dimensionen des Reststoffberges auch wieder beeindruckend. Zum Glück stinkt hier nichts, und der Weg führt auch nur 600 Meter an der Deponie entlang, bis sich die Landschaft wieder zu ihrem Vorteil verändert.

Auf der Theta, einer der schönsten Biergärten im Bayreuther Umland

Auf der Theta, einer der schönsten Biergärten im Bayreuther Umland

Von der Anhöhe der Hohen Birke rollte man in sanftem Gefälle bis nach Obergräfenthal. Die Tour trifft direkt am Landhaus Gräfenthal (16) auf die Straße, der man auf Asphalt links bergauf 2 Kilometer nach Theta folgt. In Theta links bergauf Richtung Euben und nach 400 Metern auf den Waldweg abbiegen, der sich nach wenigen Metern gabelt. Weiter geht es auf dem rechten Pfad in einer großen Schleife rund um die Kühnleite, ein besonders schöner, teils sehr schmaler und verspielter Waldtrail (17). Nach knapp 2 Kilometern kommt man in unmittelbarer Nähe zum Biergarten Auf der Theta wieder aus dem Wald heraus und biegt rechts auf die Straße nach Euben ab. Oder man entscheidet sich für einen Etappenstopp im Biergarten (Dienstag Ruhetag), wo man in idyllischem Ambiente sitzen kann, an Sonn- und Feiertagen ist bei schönem Wetter in dem nicht allzu großen Biergarten allerdings kaum ein Platz zu finden.

In Euben nicht die Linkskurve der Straße nehmen, sondern rechts auf den Weg abbiegen, der an einer Brandruine vorbeiführt (18). Nach einem Linksschwenk geht es bald rechts um die Kurve wieder in Richtung Sankt Georgener Forst. Im Wald steigt der Weg sanft bis zur einen Kilometer entfernten Hohen Warte an und noch ein Stück weiter bis zum Siegesturm (19), wo der letzte kurze Trail bergab quer durch den Wald bis kurz vor die Bürgerreuth startet, der auf die Straße mündet, die hinunter zum Start- und Zielpunkt der Tour führt, den Parkplatz des Festspielhauses.

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