Durch Loisachtal und Katzental
Start: Friedhof Garmisch (Friedhofstraße)
(alternativ: Farchant, Oberau, Eschenlohe)
Distanz: 34 km
Zeit in Bewegung: 2 h (E-Bike)
Positiver Höhenunterschied: 380 Hm
Einkehrmöglichkeiten: Brückenwirt in Eschenlohe, Brauhaus Garmisch am Friedhof (Mo. bis Mi. Ruhetag)
Schwierigkeit: leicht
Karte: ATK25/R09 und ATK25/R10
Leichte Touren im Raum Garmisch zu finden, die auch für EinsteigerInnen geeignet sind, ist gar nicht so leicht. Auf fast jeder Strecke lauert zumindest eine sehr steile Passage oder eine Abfahrt, die etwas Fahrtechnik verlangt. Die Katzentalrunde ist eine Ausnahme. Sie bietet wunderbare Natureindrücke, Bergpanorama, asphaltierte Radwege, aber auch leicht zu meisternde Steigungen auf Schotter zum Ausprobieren im Katzental. Alpines Feeling inklusive. Ich habe die Tour schon oft mit Besuch gemacht, die Rückmeldungen waren immer positiv. Wer in Oberau genug hat, pedaliert fast ebenerdig durch die Loisachauen zurück nach Garmisch (orange markierte Rückwegvariante auf der Karte). Die in der Karte blau markierte Hauptstrecke führt ab Oberau über verspielte Waldtrails und einen steilen Schotteranstieg zum Schmölzer See hinauf und zurück nach Garmisch.
Da der höchste Punkt der Tour auf nur knapp 900 Metern Höhe liegt, ist die Katzentalrunde auch optimal für erste Touren im Frühjahr geeignet, wenn in höheren Lagen noch Schnee liegt.
Die Tour startet am Friedhof in Garmisch. Über die Brauhaus-, Friedhofs und Thomas-Knorr-Straße erreicht man den Parkplatz der Moschee und überquert dort die B23. Auf dem Gehweg gegenüber gleich rechts über den Loisachsteg, nach der Brück rechts und nach wenigen Metern links auf den Karrenweg mit einem ersten Traumblick auf Estergebirge und Wetterstein. Nach kurzer Fahrt mündet der Weg in einen asphaltierten Wirtschaftsweg, dem man an den Bahngleisen entlang Richtung Norden folgt. Bei der Gemeinde-Gärtnerei rechts auf die Überführung über die B23 abbiegen, bei der nächsten Gelegenheit scharf links und dann gleich wieder rechts über die Loisachbrücke. Nach der Brücke geht es rechts an der Loisach entlang Richtung Norden. Bei Burgrain hat man einen freien Blick auf die von den Kuhfluchtwasserfällen zerklüftete Flanke des Fricken. Bald erreicht man die Bahnunterführung, hier heißt es ducken, sonst belibt man mit dem Rucksack am Brückenaufbau hängen. Nach der Unterführung die Hauptstraße überqueren, dann rechts halten und gleich wieder links auf den geschotterten Weg abbiegen.
Gemächlich kurbelt man an der Loisach entlang und erreicht bald Farchant. An der Kreung bei der Pizzeria Vesuvio rechts abbiegen und nach der Loisachbrücke inks in die Frickenstraße bis zum Parkplatz am Sportzentrum, dort rechts über den Weiderost und weiter auf dem asphaltierten Rad- und Wanderweg. Ein großes Schild verkündet “Willkommen im Natur- und Erholungspark Kuhflucht”. Die Kuhfluchtwasserfälle sind das Wahrzeichen von Farchant. Weithin nach Süden sichtbar stürzen die Wassermassen aus dem karstigen Hang des Frickens über drei Fallstufen mehrere Hundert Meter in die Tiefe.
Tipp: Zu Fuß am Kuhfluchtgraben entlang in einer halben Stunde bis zur oberen Kufluchtbrücke. Die Wasserfälle sind spektakulär.
Der nun folgende Tourabschnitt durch die Loisachauen ist touristisch, aber auch wunderschön. 2,5 Kilometer geht es genusvoll loisachabwärts in Genussfahrt bis zur Wegkreuzung an der Loisachbrücke bei Oberau, wo man rechts abbiegt. Ab hier ist die Tour ausgeschildert: Durch das Katzental. Linkerhand breiten sich Filzen und das Pfrühlmoos aus, ein Überschwemmungsgebiet der Loisach. Das Pfrühlmoos geht weiter nördlich in das Murnauer Moos am Staffelsee über. Zusammen bilden sie das größte lebende Moor Mitteleuropas, ein mehr als 2.000 Hektar großes Natur- und Vogelschutzgebiet.
Bald nach dem Golfplatz von Oberau endet der Asphaltweg. Auf Schotter durchquert man Moor und Wald zu Füßen von Krottenkopf und Hohen Kisten Richtung Sieben Quellen, einem Highlight der Tour kurz vor Eschenlohe. Bis zu 1.000 Liter Wasser werden am Austritt der Hauptquelle pro Sekunde ausgeschüttet. Die Quellen speisen den Mühlbach, der bei Eschenlohe in die Loisach mündet. Am Wegrand findet man an mehreren Stellen Bänke und Stege für eine Rast am glasklaren Wasser der Sieben Quellen.
Eschenlohe ist der Wendepunkt der Tour. Über die Mühlstraße rollt man in den Ort, biegt nach der Taverne links ab, überquert die Loisachbrücke und passiert den Gasthof “Zur Brücke”. Der Brückenwirt ist wegen seiner strategisch günstigen Lage zu Beginn und, noch wichtiger, am Ende von Touren Richtung Hohe Kisten und zum Walchensee seit Generationen eine gastronomische Institution für BikerInnen. Dort kann man nach einer langen Tour wieder Flüssigkeit und Kalorien auffüllen.
Am zentralen Dorfplatz biegt man links in die Höllensteinstraße Richtung Bad Kohlgrub/Grafenaschau ab. Nach dem Tunnel, der die A95 unterquert, heißt die Straße nur noch Höllenstein, die dann auch gleichnamigen Höllensteinhof vorbeigeht. Kurz nach dem Hof beginnt die kurze Auffahrt durch das waldige Katzental. Das Tal ist eine Einbuchtung zwischen Laber und Auerberg/Höhenberg. Letztere schirmen die Tour von Autobahn und Landstraße ab. Von den Berghängen plätschern Laberlaine und Auer Laine, die sich ihren Weg durch den Wald hinunter Richtung Murnauer Moos bahnen. Nach nur knapp 100 Höhenmetern erreicht man den Sattel des Auerbergs. Von einer Aussichtsbank links oberhalb des Wegs hat man einen schönen Blick hinunter auf Oberau und das Wettersteingebirge.
Auf einem breitem Forstweg rollt man bergab und kommt genau am Eingang des Oberauer Alpenschwimmbads heraus, das ab Mitte Mai vor schönster Bergkulisse unter anderem mit einem Natursee zur Abkühlung einlädt. Am Ende des Schwimmbad-Parkplatzes folgt man der Rechtskurve der Gießenbach-Straße und biegt nach der Brücke rechts auf den Schotterweg ab. Am Gießenbach entlang durchquert man den Ort und erreicht über wenig befahrene Straßen den Dorfplatz von Oberau.
Tipp: Nach Oberau geht die in der Karte blau markierte Strecke technisch nicht schwierig, aber zum Teil recht steil auf Trails und Schotterwegen mit einer sehr steilen Auffahrt zum Schmölzer See zurück nach Garmisch.
Wer es lieber gemütlich ausklingen lassen möchte, biegt am Oberauer Dorfbrunnen links in den Schmiedweg ab, überquert an der Ampel die B2, hält sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite rechts, überquert die Bahngleise und nimmt nach der Loisachbrücke rechts den schon von der Hinfahrt bekannten, asphaltierten Hauptradweg mit wunderbarem Bergblick zurück nach Garmisch (orange markierte Strecke).
Blau markierte Strecke: Weiter geht es auf der Alten Dorfstraße bis zur Querung der Ettaler Straße, dann auf der anderen Straßenseite am Friedhof und am Eisstock-Clubhaus vorbei bis zum Wald. Hier nicht weiter geradeaus auf dem breiten, steil nach oben führenden Weg, sondern links den Waldpfad nehmen, der in mehreren Kehren den Kirchbichel hinaufführt und oben wieder in den Forstweg mündet. Nach 200 Metern auf Schotter links dem Pfad leicht bergab Richtung Farchant folgen, der in spielerischem Auf und Ab den Heuberg quert.
Kurz vor Farchant kommt man aus dem Wald heraus und pedaliert auf asphaltiertem Weg Richtung Garmisch. Nach einem Kilometer an der Wegkreuzung scharf rechts und gleich wieder links auf den Waldweg abbiegen. Bei Burgrain das Sträßchen zum Wanderparkplatz überqueren, über die schmale Brücke am Lahnwiesgraben und weiter auf dem Karrenweg am Waldrand entlang. Nach 200 Metern rechts den Schotterweg steil bergauf kurbeln. Den Wegweisern Richtung Schmölzer See folgen, auf dem Weglein den See umrunden, weiter bis zum Wanderparkplatz und dort links die Pflegerseestraße bergab und zurück zum Ausgangspunkt der Tour am Friedhof in Garmisch.